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Einen sicheren Umgang mit Medien unterstützen

Wie Sie einen sicheren Umgang mit Medien bei Ihren Schülern fördern können.

Medien wie Smartphones und Tablets können den Alltag von Schüler*innen in vielerlei Hinsicht erleichtern. Junge Menschen wachsen zwar mit digitalen Medien auf, jedoch kommt die Medienerziehung oft zu kurz. Eine übermäßige Nutzung entsprechender Medien kann aber zu psychischen Problemen und psychischen Erkrankungen beitragen. Deshalb ist ein bewusster Umgang mit Medien wichtig.

Medien in den Unterricht integrieren

Sie als Lehrkraft können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, indem Sie Medien und ihre Nutzung zum Thema im Unterricht machen. Das können Sie beispielsweise durch spezifische Unterrichtseinheiten erreichen, in denen Sie Ihre Schüler*innen animieren, sich über die eigene Mediennutzung Gedanken zu machen. Aber auch, indem Sie, wenn Sie selbst Medien im Unterricht verwenden oder z.B. bei den Hausaufgaben einsetzen, diese mit Ihren Schüler*innen besprechen und kritisch beleuchten. Damit stärken Sie die Medienkompetenz von Schüler*innen.

Mögliche Themen im Unterricht

Folgende Inhalte können Sie in eine solche Unterrichtssequenz einbauen:

Sie können beispielsweise mit Ihren Schüler*innen über ihre Mediennutzung sprechen: Welche Medien nutzen sie? Welche Videospiele spielen sie, welche Apps verwenden sie? Wie viel Zeit am Tag verbringen sie in den Medien (PC-/Konsolenspiele, Social Media Apps, YouTube, TV/Streamingdienste etc.)?


Zeigen Sie sich interessiert an der Mediennutzung der Schüler*innen und äußern Sie, dass sich Ihre Schüler*innen auch bei Problemen an Sie wenden können, z.B. wenn sie mit nicht altersangemessenen, gewaltverherrlichenden oder pornografischen Inhalten konfrontiert sind

Auch über die Sicherheit von Medien sollten Sie mit Ihren Schüler*innen sprechen. Um die Daten von Kindern und Jugendlichen zu schützen, gilt für soziale Medien das Mindestalter von 16 Jahren (manchmal auch 13 Jahren bei Einverständnis der Eltern). Sprechen Sie offen mit Ihren Schüler*innen darüber, wie viel sie über die Sicherheit von Medien und Datenschutz wissen. Weisen Sie sie darauf hin, dass ein umsichtiger Umgang mit persönlichen und sensiblen Daten (z.B. Fotos, Adresse und Handynummer) wichtig ist, da diese von anderen Personen im Internet missbraucht werden könnten. Machen Sie darauf aufmerksam, dass manchmal Personen eine andere Identität vortäuschen, z.B. die von Gleichaltrigen, um an Daten zu kommen. Weisen Sie Ihre Schüler*innen vor allem darauf hin, keine intimen Bilder von sich oder anderen zu posten oder an fremde Personen zu schicken.


Auch Videospiele, Filme und Serien sind an ein Mindestalter gebunden, an das sich Ihre Schüler*innen halten sollten. Formate, in denen Gewalt ausgeübt oder verherrlicht wird, sollten sie vermeiden.

Versuchen Sie, Ihre Schüler*innen zu einem selbstreflektierten und kritischen Umgang mit Medien zu motivieren. Beispielsweise, indem Sie sie einschätzen lassen, wie viel Zeit am Tag sie mit Medien verbringen. Das können Sie dann gemeinsam überprüfen: Smartphones und Tablets zeigen an, wie lang einzelne Anwendungen am Tag genutzt wurden. Animieren Sie Ihre Schüler*innen dazu, das selbst im Alltag zu kontrollieren. Ein bewusster Umgang bedeutet auch, z.B. das Smartphone in bestimmten Situationen (bei den Hausaufgaben, beim Lernen oder Essen) nicht zu benutzen.


Eine fixe Stundenzahl für Mediennutzung festzulegen, ist oft schwierig. Denn es kommt darauf an, wie und zu welchem Zweck digitale Medien genutzt werden. Folgende Faustregel können Sie Ihren Schüler*innen vermitteln: Die Mediennutzung ist ungesund, wenn z.B. Freundschaften vernachlässigt oder negative Auswirkungen, wie schlechte Stimmung oder Verschlechterung in der Schule, deutlich werden. Ermutigen Sie Ihre Schüler*innen dazu, sich an eine erwachsene Vertrauensperson (Sie, die Eltern oder eine Fachperson an der Schule) zu wenden, wenn sie negative Folgen der Mediennutzung bemerken oder schlechte Erfahrungen (z.B. in sozialen Medien) gemacht haben.

Zudem können Sie mit Ihren Schüler*innen ihren Umgang mit sozialen Medien besprechen. Klären Sie Ihre Schüler*innen darüber auf, dass viele Personen in den sozialen Medien eine Scheinwelt zeigen, die selten der Realität entspricht: Sie entscheiden selbst, was sie wann und wie aufbereitet mit anderen teilen. Oft ist Schüler*innen nicht bewusst, dass z.B. Influencer*innen Geld mit ihren Inhalten und den Dingen, die sie bewerben, verdienen. Ein weiterer Punkt bei sozialen Medien ist der Algorithmus: Apps wie Instagram oder TikTok zeigen verstärkt die Inhalte eines Themas an, welches man sich vermehrt angesehen hat. Das führt dazu, dass Schüler*innen den Eindruck bekommen können, die ganze Plattform beschäftige sich nur mit dem Thema. Bei bestimmten Themen (z.B. Schönheits- und Körperidealen) kann das Schüler*innen sehr negativ beeinflussen.

Unbedachte und übermäßige Mediennutzung kann sich negativ auf den Schlaf von Schüler*innen auswirken. Sie schlafen schlecht oder später ein und bekommen so zu wenig Schlaf. Besprechen Sie mit Ihren Schüler*innen, dass sie eine Stunde vor dem Schlafengehen elektrische Geräte wie Handy und Tablet weglegen sollten. Denn das blaue Bildschirmlicht der Geräte hält wach.

Zudem neigen Schüler*innen oft dazu, ungesunde Snacks zu essen, während sie fernsehen oder Videospiele spielen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Schüler*innen, zu welchen gesunden Snacks sie alternativ greifen können.

Digitale Medien sind aber auch hilfreich und werden im schulischen Kontext eingesetzt, beispielsweise bei Online-Lerntools oder bei der Recherche für Hausaufgaben. Hier können Sie z.B. als Vorbereitung auf Hausaufgabenrecherchen mit Ihren Schüler*innen besprechen, wie sie recherchieren und wie sie sichere Informationsquellen von unseriösen Quellen unterscheiden können. Sie können beispielsweise in einer Doppelstunde oder einem Aktionstag zu Medien und Mediennutzung gemeinsam mit Ihren Schüler*innen Informationen zum Thema zusammentragen und in Plakaten darstellen. Hierfür können Sie die jugendgerechten Inhalte auf der „ich bin alles“-Website verwenden. Eine Möglichkeit ist auch, hier mit einer Informatiklehrkraft oder, falls vorhanden, einer Medienpädagogiklehrkraft an Ihrer Schule zusammenzuarbeiten.

Es kann vorkommen, dass Mediennutzung problematisch und schädlich wird, wenn zum Beispiel eine übermäßige Mediennutzung zur Abhängigkeit führt. Schüler*innen beschäftigen sich dann übermäßig mit Medien, verbringen immer mehr Zeit damit, haben Schwierigkeiten, damit aufzuhören, und vernachlässigen andere Aktivitäten (z.B. schulische Aufgaben, Hobbys, Treffen mit Freund*innen). Das hat entsprechend negative Konsequenzen, z.B. Vereinsamung und Verschlechterung in der Schule. Wenn Sie den Eindruck haben, dass dies auf eine*n Ihrer Schüler*innen zutreffen könnte, sprechen Sie die Person darauf an.

Wo sind Ihre Grenzen?

Als Lehrkraft können Sie eine erste, vertrauensvolle Anlaufstelle bei Problemen im Kontext der Mediennutzung für Ihre Schüler*innen sein. Wenn es um gefährliche Inhalte, eine mögliche Abhängigkeit oder z.B. Cybermobbing geht, holen Sie sich Unterstützung! Wenden Sie sich, je nach geltenden Dienstwegen, an Ihre Schulleitung und die für Ihre Schule zuständigen Fachpersonen (Schulsozialarbeit, Schulpsychologie) und prüfen Sie den Einbezug der Eltern. 

Wichtig ist, dass Sie das Vertrauen Ihrer Schüler*innen nicht verlieren und Schritte, wie das Hinzuziehen von Kolleg*innen oder Eltern, mit den Schüler*innen offen besprechen. Hier finden Sie Tipps zur Kommunikation mit Schüler*innen, der Schulfamilie und Eltern.

Weitere Informationen zu dem Thema für Sie als Lehrkraft, aber auch für Ihre Schüler*innen, finden Sie beispielsweise hier: Klicksafe