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Begleiterscheinung: NSSV

Informieren Sie sich hier über nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) als häufige Begleiterscheinung der Depression im Jugendalter.

Begleiterkrankung der Depression: eher die Regel als die Ausnahme

Im Folgenden informieren wir Sie über häufige Begleiterkrankungen und Begleiterscheinungen der Depression im Kindes- und Jugendalter.

Bei einer großen Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen – nämlich über der Hälfte – kommen zur Depression weitere psychische Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) hinzu. Die häufigsten psychischen Begleiterkrankungen der Depression im Kindes- und Jugendalter sind Angststörungen, externalisierende Störungen wie ADHS, Störung des SozialverhaltensSubstanzmissbrauch und Essstörungen. Eine weitere wichtige Begleiterkrankung der Depression ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Zudem tritt zusammen mit der Depression häufig nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) auf.

Wir erklären hier genauer, was die Hauptmerkmale dieser Erkrankungen bzw. Symptome sind. Für Sie als Lehrkraft kann das Wissen über Begleiterkrankungen bzw. -symptome der Depression hilfreich sein, falls Schüler*innen von Ihnen an Depression erkrankt sind und Ihnen z.B. bestimmte Veränderungen auffallen, die möglicherweise im Rahmen einer solchen Begleiterkrankung erklärbar sind. 

Genauso wie für die Depression gilt für die Begleiterkrankungen, dass diese nur von Fachpersonen diagnostiziert werden können. Wie Sie betroffene Schüler*innen und ihre Eltern ansprechen können, erfahren Sie hier.

NSSV = nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten

Jugendliche mit NSSV fügen sich mehrmals selbst absichtlich Schäden an der Körperoberfläche zu, die dann zu Blutungen, Blutergüssen oder Schmerzen (z.B. durch Schneiden, Brennen oder Stechen) führen. Jugendliche verletzten sich selbst, indem sie sich z.B. Schnitte, etwa mit einer Rasierklinge, oder Verbrennungen bspw. an den Armen oder Oberschenkeln zufügen. Im Rahmen von NSSV tun sie dies aber nicht in suizidaler Absicht, versuchen sich damit also nicht, das Leben zu nehmen. Und: das selbstverletzende Verhalten ist sozial nicht akzeptiert. D.h., Tattoos, Piercings und auch religiöse oder kulturelle Rituale zählen nicht zu NSSV.

Es gibt sehr unterschiedliche Gründe, wieso sich Jugendliche selbst verletzen. Der Schmerz durch die Selbstverletzung lenkt bspw. kurzfristig von negativen Gefühlen ab, verringert Anspannung und Stress und verringert das Gefühl von innerer Leere. Es kann auch ein Versuch sein, die starke persönliche Belastung auszudrücken, wenn Betroffene die Belastung nicht in Worten ausdrücken können. Dabei ist NSSV ist eine sehr ungeeignete Strategie, mit Stress und Belastung umzugehen.

NSSV tritt im Jugendalter häufiger bei Mädchen als bei Jungen auf und kann im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie der Depression stehen. NSSV muss zwar nicht, aber kann bei Jugendlichen mit Suizidalität einhergehen. Zudem haben Jugendliche mit NSSV ein höheres Risiko für spätere Suizidversuche. Auch aus diesem Grund ist bei NSSV eine Vermittlung in professionelle Behandlung essentiell, falls eine solche nicht bereits besteht. Hier finden Sie Informationen zu den Fachpersonen zur Behandlung psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen.

Sollten die selbstverletzenden Verhaltensweisen mit suizidalen Äußerungen einhergehen, besteht dringender Handlungsbedarf. Mehr Informationen zum Verhalten bei Suizidäußerungen finden Sie hier.

Bild NSSV

Weitere Informationsangebote

Wenn Sie sich ausführlicher zum Thema NSSV fortbilden möchten, gibt es unter www.projekt-4s.de Online-Fortbildungsmöglichkeiten, u.a. für Lehrkräfte.

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