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Begleiterkrankung: ADHS

Informieren Sie sich hier über die Aufmerksamkeits­defizit-/Hyper­aktivitätsstörung (ADHS) als Begleiterkrankung der Depression im Kindes- und Jugendalter.

Begleiterkrankungen der Depression: eher die Regel als die Ausnahme

Im Folgenden informieren wir Sie über häufige Begleiterkrankungen und Begleiterscheinungen der Depression im Kindes- und Jugendalter.

Bei einer großen Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen – nämlich über der Hälfte – kommen zur Depression weitere psychische Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) hinzu. Die häufigsten psychischen Begleiterkrankungen der Depression im Kindes- und Jugendalter sind Angststörungen, externalisierende Störungen wie ADHS, Störung des SozialverhaltensSubstanzmissbrauch und Essstörungen. Eine weitere wichtige Begleiterkrankung der Depression ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Zudem tritt zusammen mit der Depression häufig nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) auf.

Wir erklären hier genauer, was die Hauptmerkmale dieser Erkrankungen bzw. Symptome sind. Für Sie als Lehrkraft kann das Wissen über Begleiterkrankungen bzw. -symptome der Depression hilfreich sein, falls Schüler*innen von Ihnen an Depression erkrankt sind und Ihnen z.B. bestimmte Veränderungen auffallen, die möglicherweise im Rahmen einer solchen Begleiterkrankung erklärbar sind. 

Genauso wie für die Depression gilt für die Begleiterkrankungen, dass diese nur von Fachpersonen diagnostiziert werden können. Wie Sie betroffene Schüler*innen und ihre Eltern ansprechen können, erfahren Sie hier.

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

ADHS hat drei Kernmerkmale: erstens die Aufmerksamkeitsstörung (= Unaufmerksamkeit), zweitens impulsives Verhalten und drittens Hyperaktivität (= Überaktivität). Typisch für die Aufmerksamkeitsstörung ist, dass Betroffene Aufgaben früher abbrechen und stattdessen neue Aktivitäten beginnen (bspw. schnell von einer Hausaufgabe zur nächsten springen, Konzentrationsprobleme haben oder sich schnell ablenken lassen). Betroffenen Schulkindern fällt es oft schwer, im Unterricht mitzukommen und Aufgaben, die über einen längeren Zeitraum hohe Konzentration erfordern, zügig zu erledigen.

Typisch für impulsives Verhalten ist, dass man nicht abwarten kann (z.B. bis man in der Schule aufgerufen wird), überstürzt, oft unbedacht reagiert, andere im Gespräch unterbricht oder häufig Wutanfälle hat. Typisch für Hyperaktivität sind Ruhelosigkeit (z.B. Hin- und Herzappeln, Nicht-stillsitzen-Können) und ein starker Drang, sich bewegen zu müssen, sowie ständiges Sprechen und Lärmen. ADHS liegt vor, wenn diese Merkmale in unterschiedlichsten Situationen auftreten (z.B. in der Schule und zu Hause).

Sie können bis ins Erwachsenenalter vorhanden sein. Je nach Alter äußern sich die Merkmale der ADHS allerdings unterschiedlich. So äußert sich Hyperaktivität bei Jugendlichen weniger in körperlicher Überaktivität, sondern eher in innerer Unruhe. Merkmale der ADHS treten bereits vor dem sechsten Lebensjahr auf. Von 100 Kindern und Jugendlichen leiden ungefähr fünf an dieser Störung, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.

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